Arbeitseinsatz in Schöneweide
Um den weiteren Verfall zu stoppen, haben wir am 11. August am Viertelzug 270 001/002 wichtige Teile geborgen. Langfristig wird nur der Triebwagen erhalten werden können.
Die meisten unserer Fahrzeuge sind aus den Jahren vor und während des zweiten Weltkrieges. Der Viertelzug 270 001/002 ist eine Ausnahme, denn er dokumentiert den Stand der Eisenbahntechnik der 1970er Jahre in der DDR. Insofern ist er für uns sehr wichtig und unbedingt erhaltenswert. Allerdings war schon immer klar, dass das Fahrzeug aus eigener Kraft nicht wieder fahren kann. Er ist zwar Prototyp der heutigen Baureihe 485, unterscheidet sich aber im Detail recht erheblich.
Hinzu kommt, dass es erhebliche Schäden durch Diebstahl und Vandalismus zu beklagen gibt. In Vorbereitung der Gleissanierung im Werk Schöneweide haben wir eine (schwere) Entscheidung getroffen: Wir geben den Beiwagen auf.
Der optische Unterschied zwischen den Wagen ist minimal. Hinzu kommt, dass wir nur für einen Wagen ausreichend brauchbare und vorzeigbare Teile vorgefunden haben. Beim Arbeitseinsatz haben wir also Leuchten, Sitzpolster, Fenster und einige Türen geborgen. Der Triebwagen soll bei nächster Gelegenheit nach Erkner überführt werden, wo er hoffentlich endlich ein Dach über den Kopf bekommt.
Eine Aufarbeitung ist zeitlich noch nicht geplant. Wahrscheinlich wird er zunächst äußerlich instand gesetzt. Weil im Innenraum große Teile des Fußbodens durchgefault sind, müssen wir diese Arbeiten erstmal vertagen. Der 167er geht zunächst vor, denn er muss das Geld einspielen, das wir dann für den 270er und andere Schätze verwenden können.
Weitere Impressionen:
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Foto entstand zu Beginn der Arbeitseinsatzes. Wie zu erkennen ist, hatten Diebe viele Anbauteile bereits entwendet und andere zerstört. Nur ein Bruchteil der Sitzpolster waren noch nutzbar, Lampen ab. An dieser Stelle sind wir jedoch auf die Unterstützung der Fachleute im Werk Schöneweidegerissen und Türnwarnleuchten verkokelt. Wir mussten handeln.
Besonders wichtig war der Ausbau von Fenstern und Türen, weil es bei den 485ern keinen Ersatz gibt. Zu unserer Erleichterung waren die Dichtungsgummis noch halbwegs weich. Wir haben also genug Teile, um aus dem Triebwagen 270 001 ein gutes Ausstellungsstück zu machen.