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Der Einbau beginnt - Montage der Triebdrehgestelle

Seit Frühsommer 2021 montieren Mitglieder des Vereins die zahlreichen Anbauteile an die Rahmen der Drehgestelle für den 167er. Es ist ein Puzzle ungeahnten Ausmaßes.

 Drehgestellrahmen

In unserer Werkstatt in Erkner warteten seit vielen Monaten fertige Teile für die ausgeklügelte Mechanik der Bremsanlage auf den Einbau. Die Achsen im Werk Schöneweide sind bereits einige Zeit einbaufertig.

Viele unserer Freunde fragen sich: Was dauert an der Montage so lange? Wie es bei ehrenamtlicher Arbeit oft so ist: Uns fehlt schlichtweg das Personal in der Instandhaltung, um zügiger voranzukommen. Und dann kam da ja noch eine globale Pandemie, die uns etliche Monate gekostet hat.

>>> Bitte meldet euch, falls ihr Interesse an der Mitarbeit bei uns habt. Eine technische Ausbildung ist nicht Voraussetzung - Ausdauer ist wichtiger.

 Aufruf zur Mitarbeit

Die Rahmen der Drehgestelle für den ersten Viertelzug des 167ers lagern schon länger im Werk Schöneweide. Zahlreiche Anbauteile müssen befestigt werden, bevor die Drehgestelle unter den Wagen kommen. Infolge der Entgleisung im Jahr 2008 wurde uns klar, dass wir bei der Federung der Wagen ganz genau hingucken müssen. Deswegen entstand das gesamte Laufwerk des Zuges am Computer neu - bis ins kleinste Detail. An dieser Stelle wird deutlich, dass wir den 167er nicht nur aufarbeiten, sondern ganze Baugruppen neu konstruieren. Warum der Aufwand? Es eine Frage der Sicherheit und garantiert, dass wir viele Jahrzehnte "Ruhe" haben werden.

 Vormontage Bremsklotzhalter

Zur Reihenfolge:

Noch bevor die bereits fertiggestellten Achsen eingesetzt werden können, müssen fast alle anderen Teile montiert werden. Sonst würde alles deutlich schlechter zu erreichen sein. Dazu zählen unter anderem:

Die Einzelteile dieser Montageschritte sind für die Triebdrehgestelle fertig, so dass wir uns nun Schritt für Schritt ans Zusammenbauen wagen. Wir, das sind 2-3 Mitglieder, die allesamt Vollzeit beruftätig sind. So dauern es leider noch etwas, bis wir "Einachsen" können. Dies sollte aber im Herbst 2021 realistisch sein.

Ausblick: Sobald die Motore in die Triebdrehgestelle gekommen sind, müssen die Rahmen auf den Druckstand. Hier werden die Federn feinjustiert, damit sie anhang der Masseverhältnisse im Wagenkasten optimale Arbeit leisten können. Wir hoffen, dass wir diesen wichtigen Schritt im Frühjahr 2022 vollziehen können. In ähnlicher Weise müssen dann die Teile für die beiden Drehgestelle des Beiwagens bearbeitet werden, und hier fehlen noch Teile. Bei optimistischer Betrachung könnte der ersten Viertelzug des 167er im Sommer/Herbst 2022 im Wesentlichen fertig sein. Wie wir dann fahren wollen? Nun, es gibt da bereits eine Idee.


Weitere Bilder:

 Zeichnung

Nachdem unser Ingenieur sehr viel am Computer nachkonstruiert hat, können wir beim Zusammenbauen auf erstklassige Zeichnungen zurückgreifen. Da wir keine Profis in dem Fach sind, erleichtert uns so ein Bild die Aufgabe ungemein. Auch die zahlreichen Firmen, mit denen wir kooperieren, können anhand der zeitgemäßen Zeichnungen recht schnell Teile anfertigen.

 

Neuteil und Altteil
Dank moderner Technik, sind unsere Teile präziser, als sie die Reichsbahn je herstellen konnte. Der Vergleich zu einem alten Teil zeigt den Unterschied deutlich. Anders als die Reichsbahn und S-Bahn, behandeln und lackieren wir unsere Teile vor dem Einbau. Allein in diesem einen Teil links stecken mindestens 1,5 Stunden Arbeit unseres kleinen Werkstattteams: Reinigen, Entgraten, Sandstrahlen, Abkleben, Grundieren, doppelt Lackieren, Buchsen einpressen.

 

montierte Halterung außen
Hier ein fertig montierter Halter für einen der Bremsklötzer: Unsere Teile passen sehr genau und sehen dabei auch noch schick aus - zumindest, wenn man den Zustand an anderen Drehgestellen kennt.

verzinkte Kleinteile
An vielen Stellen haben wir uns zum Ziel gesetzt, besser und langlebiger zu arbeiten, als dies die Reichsbahn und S-Bahn damals tun konnte. Daher nutzen wir viele Neuteile und haben diese besser gegen Korrosion geschützt. Das Teil in der Bildmitte etwa gehört zur Baugruppe, die die Bremsklötze auch bei deren Verschleiß gegen die Radlaufflächen drückt. Der Rostschutz der Reichsbahn bestand an dieser Stelle üblicherweise aus einer Schicht schwarzem Lack nach der Montage.

 

montierte Halterung innen
Auf der Innenseite der Drehgestelle ist die Konstruktion der Bremsklotzhalter deutlich aufwändiger. Hier fehlen noch etliche Teile, die wir nach und nach einbauen werden. Gewisse Schritte können aber erst erfolgen, nachdem die Achsen eingesetzt sind.