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Wir wollen wieder fahren – 2015 ist es noch nicht zu schaffen!

Leider müssen wir unser ehrgeiziges Ziel aufgeben, den „Weihnachtszug 2015“ zu fahren. Es ist einfach nicht mehr zu schaffen. Aber wichtig ist: wir machen weiter – und es geht voran.

Im Januar hatten wir zwei erhalten gebliebene Drehgestellrahmen nach Schöneweide geschafft, um daraus das künftige Laufwerk für den ET 167 072 zu machen. Die dafür notwendigen Arbeiten erledigen engagierte Mitarbeiter im Werk Schöneweide nach unseren Vorgaben. (Wir berichteten zu diesem Arbeiten.)

Das Bremsgestänge war dann das nächste Problem-Thema: Wir hatten aufgrund der Bemühungen von Vereinsmitgliedern in den 90iger Jahren größere Bestände von Bremshebeln als Ersatzteile gewinnen und einlagern können. Uns erwartete jetzt jedoch eine „Überraschung“: Die damals geborgenen Ersatzteile sind durch Abnutzung größtenteils nicht verwendbar. So sind viele dieser Bauteile bis zu 2 mm dünner als die Materialdicke laut Herstellerzeichnung. Und da wir bei der Bremsanlage keine Kompromisse machen werden, werden für diese betreffenden Bauteile gerade Angebote für eine Neufertigung eingeholt.

 

Das wirft uns leider im zeitlichen Verlauf zurück, ist aber aus zwei Gründen ohne Alternative. Erstens, bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wäre eine Risikoabschätzung notwendig, wenn man von den Ausgangsmaßen abweichen will, weil ein Funktionsversagen nicht akzeptabel ist. Und zweitens, sind die vom fertigen Fahrzeug erreichbaren Bremswege im Rahmen von Versuchsfahrten exakt zu ermitteln, damit die Einbauvorbereitungen für das neue Zugbeeinflussungssystem Berliner S-Bahn – ZBS – durchgeführt werden können. Die vom ZBS im Fahrzeug überwachten Geschwindigkeiten richten sich nach dessen Bremsvermögen.

Bei allem was wir jetzt tun, haben wir auch den zweiten Viertelzug – also 3839/6401 (ET/EB 167 006) – bereits im Blick, dessen Untersuchung und Aufarbeitung ja noch bevorsteht. Bei der Neufertigung der Bremsbauteile wird gleich der gesamte Halbzug berücksichtigt. Und wir beabsichtigen in den kommenden Wochen die bereits seit Januar 2015 im Regal liegenden Kupplungen für den ET/EB 167 072, die im DB-Werk Kassel aufgearbeitet worden waren, nun in Erkner in den 3839/6401 einzubauen. Damit beginnen wir dessen Untersuchung nach § 32 EBO und können die bei diesem Viertelzug ausgebaute Kupplungen nach Kassel bringen, um sie für den ET/EB 167 072 aufarbeiten zu lassen, dessen Fertigstellung sich nun verzögert.

Leider können wir zum Thema ZBS-Einbau immer noch keine detaillierte Aufwandseinschätzung machen: Die Gespräche dazu mit den Mitarbeitern der Firma Siemens sind noch im Gange. Die Kosten für den Einbau entstehen aber erst nach dem Abschluss der Aufarbeitung unseres Halbzuges. Die Fahrzeuge müssen ohne ZBS einsatzfähig sein, um die Fahrten zur Bremswegermittlung durchführen zu können. Der Einbau des ZBS wird auf jeden Fall ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen, weil dafür noch Entwicklungsarbeit geleistet werden muss.

In Anbetracht dieser Situation halten wir es aber für machbar, dass wir in den kommenden Jahren endlich den 167er wieder zurück ins S-Bahnnetz bringen werden. Die Arbeit an diesem, unserem Schmuckstück geht aber auch dann weiter. Wir wären dann auf jeden Fall noch rechtzeitig zur Flughafeneröffnung fertig.